WIE IST DAS SO VERHEIRATET ZU SEIN? ÄNDERT SICH DA WAS?

Was soll ich dazu sagen … so einfach ist das nicht zu beantworten. Würde ich Nein sagen, wäre das nicht ganz so richtig … Ja trifft es aber auch nur so halb. Um euch genau erklären zu können, wie es sich für mich anfühlt verheiratet zu sein, muss ich etwas weiter in den Wurzeln unserer Beziehung anfangen.

Wenn wir davon reden, wie sich etwas anfühlt oder verändert, nachdem man eine wichtige emotionale Entscheidung getroffen hat, kommt es im Grunde darauf an wie die eigene emotionale Einstellung und Sichtweisen auf die Situation sind. Deshalb versuche ich euch einmal, in meine Art und Weise der Wahrnehmung unserer Beziehungs-Grundbausteinen zu entführen. Zuerst einmal solltet Ihr wissen, dass sowohl mein Mann Pascal, als auch Ich, Giulia darauf bedacht sind unser eigenes Individuum zu entfalten. Wir sind freiheitsliebende Personen, mögen es nicht, wenn uns gesagt wird, was wir zu tun haben oder lassen sollen. Es ist uns beiden wichtig, dass wir uns selbst entfalten können und entwickeln und wir beiden unser EIGENES Leben führen.

Dennoch … trotz all diesem Freiheitsgeist in uns und dem Wunsch nach eigener Bestimmung haben wir uns für diese Beziehung entschieden, diese Ehe! Und dies nicht ohne Grund. Diesen Menschen, meinen Mann, an meiner Seite zu haben und ihm das Versprechen der Ehe gegeben zu haben, steht meinem Wunsch nach meinem eigenen Lebensweg nicht im Weg. Für mich bedeutet eine Ehe keine Einschränkung, kein emotionales Gefängnis oder Zurückhaltung in dem wer ich bin. In einer Ehe geben wir uns ein Versprechen füreinander da zu sein und füreinander zu kämpfen. Wir sind für den anderen da und ermutigen ihn seinen Weg zu gehen, wir lieben den Menschen und UNTERSTÜTZEN ihn auf seinem Weg.

Am Ende bedeutet die Ehe für uns ein unfassbar wertvolles Geschenk, einen Weg welcher uns im Leben vorgeschlagen wurde einzukehren und wir die Türen dafür geöffnet haben. Ein Abenteuer, welches mich nicht glücklicher machen kann. Wir sind uns beide sehr wohl darüber bewusst, dass wir keine Ehe brauchen, um uns so Nah zu sein oder den anderen wirklich zu lieben, aber für uns war es ein Versprechen auf der menschlichen Ebene, welches uns unglaublich viel Freude schenkt.

Ja nach der Eher hat sich etwas verändert …. aber ich kann nicht sagen was es ist. Diese Veränderung innerhalb unserer Beziehung ist auf einer solch fundamentalen, emotionalen und ungreifbaren Ebene geschehen, dass ich sie nur schwer in Worte fassen kann. Wenn ich euch beschreiben wollte was ich fühle, dann wäre es: Vertrauen!

Starkes, tiefes Vertrauen zum Gegenüber, tiefer als ich es je zuvor spüren dürfte und eine neue Art der Liebe, wie ich sie noch nie zuvor erleben durfte. Der Wunsch, dass es Pascal gut geht, dass er nicht leiden muss, glücklich ist und ein schönes Leben führen darf ist so unendlich groß geworden. Ich stelle mich selbst an zweiter Stelle und sehe sein Wohl zuerst, auch wenn wir beide niemals uns Selbst dabei vergessen! Es ist die Balance zwischen dem Eigen und dem Gegenüber.

Wenn ich in Worten ausdrücke was sich innerhalb unserer Beziehung geändert hat seit der Ehe, dann ist dies wohl ein sehr tiefes und starkes Gefühl. Das Gefühl den anderen so sehr zu lieben, wie sich selbst und dies ist das größte Geschenk der Welt! Du wirst verstehen was ich mit diesem Gefühl meine, wenn du deinem Partner stundenlang dabei zusehen kannst, wie er friedlich in deinen Armen einschläfst und du ihn dabei streichelst. Zu sehen, wie geborgen er sich fühl, zuhause und angekommen, in deinen Armen, dann hast du das Gefühl erreicht welches ich meine!

Es ist das Gefühl von Familie! Von deinem Partner, über deinen Verlobten bis hin zu deinem Ehemann, da verändert sich dieser eine kleine Funken. Dieser Mensch neben dir wird zu deiner eigenen FAMILIE und das spürst du auch!

Natürlich hat sich rein faktisch und objektiv nichts verändert, doch das Gefühl zu wissen das da jemand neben einem sitzt, der dazu bereit ist deine Träume zu teilen, mit dir zusammen für deine Ziele einzustehen und dir die Hand zu reichen, wenn du selbst ins Schwanken gerätst ist neu! Dieses Wissen, dass man auch noch mit 80 Jahren nebeneinander sitzen wird und sich gegenseitig mit den Jahren so gut kennen lernen durfte, dass der Gegenüber einen manchmal mehr versteht, als ich mich selbst.

Die Ehe ist ein Beginn, einer neuen Familie.

DIE 3 GOLDENEN REGELN

  • Kommunikation, ist das A und O in eine Beziehung. Wie soll mein gegenüber wissen was ich möchte, gerade brauche oder wie es mir Heute geht, wenn ich es ihm nicht mitteile. Die einfachsten und banalen Dinge auszusprechen und ehrlich zu sein. Regelmäßig miteinander zu reden und dem anderen auch zuhören. Gerade die banalen Dinge im Alltag sind umso wichtiger anzusprechen, denn diese formen einen großen Anteil deiner gemeinsamen Zeit.

 

  • Selbstentwicklung, fange bei dir selbst an. Nur wenn du dir selbst deine inneren Verletzungen, Ängste und Bedürfnisse eingestehen kannst, wirst du auch bereit dazu sein in einer Beziehung wachsen zu können. Dein Gegenüber ist dein größter Spiegel deiner eigenen Verletzungen. Vergesse nicht in dich selbst zu schauen, dich selbst zu hinterfragen und dir deine Zeit für DICH zu nehmen! Persönlichkeitsentwicklung fängt in einer Beziehung auf einer ganz neuen Ebene an. Oh ja, versuche erst recht gar nicht ein emotionales Thema zu überspielen oder davor abzuhauen, dein Partner wird es sowieso merken.

 

  • Akzeptiere den Anderen für den wer er ist! Er/Sie ist nicht du. Lege deine Vorurteile ab und Erwartungen an deinen Partner. Jeder denkt anders, hat andere Ansichten, Wünsche und Bedürfnisse innerhalb einer Beziehung. Verurteilt man den Anderen, weil er etwas sagt oder so handelt, wie man es selbst nicht tun würde, dann halte Inne und frage dich zuerst: „Warum stört mich das gerade?” Und lasse dich nicht davon verunsichern, wenn ihr anderer Meinung seid, das ist voll okay. Ihr müsst nicht, nur weil ihr in einer Beziehung oder Ehe seid genau die gleichen Vorstellungen von eurem Leben haben.

HÖR NICHT AUF ZU ATMEN

In meinem letzten Couple Talk habe ich davon gesprochen, wie wichtig es ist an sich selbst zu arbeiten und offen zu sein für das was dir dein Partner spiegelt.

Ich sage immer: Dein Partner ist dein größter und schärfster Spiegel, wenn du nicht dazu bereit bist an dir selbst zu arbeiten, dass bist du auch nicht dazu bereit an einer Beziehung zu arbeiten.

In einer Ehe trifft das genauso zu. Man muss sich bewusst darüber sein, dass es keinen Lebensabschnitt mehr gibt in welchem man in seinem Schmerz und Leid rumwabern kann. Natürlich steht ein Partner einem niemals im Wege sich auch mal schwach, ausgelaugt und schlecht zu fühlen. Jedoch nur dann wenn die Kommunikation stimmt und da kommen wir wieder zum wichtigsten Baustein jeder Beziehung. DIE KOMMUNIKATION

Wenn ich sage: “Höre nicht auf zu Atmen”, frage dich was ist dein Atem in deiner Beziehung. Was darfst du niemals links liegen lassen.? Was ist es, das eure Beziehung trägt, ohne was würde eure Beziehung keinen Halt mehr finden?

Pascal und ich können uns in unserer Beziehung fallen lassen, wir können wir selbst sein ohne Anforderungen erfüllen zu müssen. Es ist ein sehr leichtes und unbeschwertes Gefühl zu wissen, keinen Vorstellungen gerecht werden zu müssen. Aber soll ich euch eines verraten? Das funktioniert nur, weil wir ehrlich sind zueinander seid und immer miteinander redet. Geht es mir nicht gut, brauche ich Abstand, Zeit für mich oder möchte ich mich gerade einfach in meinem eigenen Leid/Ego wälzen, dann erzähle ich das meinem Partner. Ich sage ihm, dass es mir gerade nicht gut geht und fertig. So entsteht erst kein Grund um aneinander zu geraten! Das ist unser Atmen, ehrliche, offene und stetige Kommunikation zu dem anderen.

Vergessen wir auch nur einen Atemzug lang dem anderen ehrlich gegenüber zu sein, bedarf es einige weitere Atemzüge um diesen zu kompensieren.

Was ich euch damit sagen möchte … vergesst niemals an eurer Beziehung zu arbeiten und dem anderen gegenüber offen zu sein. Es gibt keine Atempause. Atem müssen wir immer, so wie unser Herz schlagen wird von Geburt bis Tod, so werden wir immer in Verbindung mit unserem Partner stehen.

Sei dir über deine Handlungen bewusst und wie sie auch deinen Partner berühren, geht es dir nicht gut, wird auch dein Partner diesen Schmerz zu einem gewissen Punkt spüren … das ist nicht schlimm, soweit ihr wisst was gerade los ist beim anderen und bereit seid zusammen durch DICK UND DÜNN zu gehen. Denn eine Sache ist klar, das Leben ist nicht nur Freude und Licht, es ist ebenso Schatten und Leid. Sei dir im Klaren darüber, dass du es wert bist diese dunklen Seiten, teilen zu dürfen mit deinem Partner, denn er ist da für dich.

Also … denk daran: Vergesse niemals deinen Atem in deiner Beziehung. Was dieser auch sein mag, ob nur eine kleine Geste, eine grundlegende Umgehensweise oder kleine Aufmerksamkeit. Denk daran, dass auch eure Beziehung ihren eigenen Atem trägt und dieser im Fluss bleiben sollte.

 PLUS UND MINUS MACHT GLEICH

Alles was du in deine Zukunft investierst, kannst du auch als Investition an deine Beziehung sehen.

Das hört sich jetzt erstmals sehr trocken an, aber wenn wir mal anfangen darüber nachzudenken, kann uns auffallen, wie wertvoll diese Tatsache eigentlich ist. Denn im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass alles was ich für mich selbst Gutes tu, wirkt sich auch positiv auf meine Beziehung aus.

Geht es mir besser, strahle ich mehr positive Energie aus, wir das auch unser Partner merken und sich automatisch energetischer fühlen. Nur wenn wir uns selbst leicht fühlen, wird dies auch der Fall sein, wenn wir in Zweisamkeit Ruhen.

Ebenso gut können wir uns unterstützen. Schwingt einer gerade in einer positiven und leichten Energie, er hat eine schöne und unbeschwerte Lebensphase. Der andere fühlt sich jedoch sehr festgenagelt, unsicher und im geht es zurzeit nicht gut. So haben wir zusammen die Kraft und auszupendeln, uns in der Mitte zu treffen und die Erwartung ablegen, dass Alles immer nur besser und leichter und schöner wäre mit dem anderen an der Seite.

Manchmal da ist es auch voll okay, wenn wir unseren Liebsten mit etwas belasten, wenn wir dadurch einen Weg erschaffen, wie wir zusammen in die Akzeptanz und Heilung gehen können.

 

DANKE SCHATZ!

Hast du ein Warum im Leben?

Wofür kämpft du und wieso stehst du jeden Morgen auf. Diese Frage kann einem entweder sehr leicht fallen zu beantworten oder sie macht einem große Angst. Selbst habe ich lange gebraucht um mir selbst die Antwort auf diese Frage zu geben. Meiner Meinung ist die Konfrontation mit dieser Frage ein Bestandteil unsere menschlichen Entwicklung und jeder von uns darf seine individuelle Antwort darauf früher oder später finden.

Wenn du einen Partner in deinem leben hast den du liebst, dann kann ich dir eines versprechen, in Zukunft wirst du immer eine Antwort auf diese Frage finden. Abgesehen von deiner persönlichen Lebenssinn-Einstellung hast du auf einmal jeden Morgen jemanden für den es sich lohnt aufzustehen. Es lohnt sich füreinander und für dich selbst.

Durch deinen Partner hast du Perspektive, du darfst unglaublich viel über dich, das Leben und den anderen lernen. Es eröffnen sich unglaublich viele Erlebnisse, welche man miteinander teilen darf und alles was einen bedrückt, darf man auch teilen. Da ist jemand da der sich für einen interessiert. Dein Partner kann ein schöner sicherer Hafen für dich werden. Doch pass auf, mach dich niemals abhängig davon, vergesse nicht dein eigenes WARUM zu finden.

Nehme das Geschenk an, diesen Menschen bei dir zu wissen und sage DANKE!

Dankbarkeit ist eines der höchsten Güter, die wir uns gegenseitig aussprechen können. Liebe ist der Grundbaustein von Allem, doch danke zu sagen, zeigt deine Wertschätzung auf.

Eine Ehe ist nicht nur leicht, sie konforntiert einen ebenso mit großem Respekt, Ängsten und Unsicherheiten. Nehme diese an und sei dankbar dafür, dass du dich all diesen Themen stellen darfst und die Möglichkeit bekommst sie aufzulösen.

 

GO WITH THE FLOW – DO YOUR OWN

Manchmal kommt alles anders als erwartet.

Pascal und ich hatten nicht vor zusammen zu ziehen in den nächsten zwei, drei Jahren. Doch wie es so oft anders kommt, haben sich auch hier unsere Pläne geändert. Und schwups in nur einem Monat schon werden wir zusammen wohnen … nicht nur wir zwei. Wir werden zusammen mit Freunden wohnen, unseren ersten gemeinsamen Traum verwirklichen. Zusammen werden wir so den ersten Schritt in einer unserer Träume wagen und unsere eigene kleine Community aufbauen.

Das fühlt sich unglaublich toll an und manchmal auch etwas überfordernd und angsteinflößend. Fängt man an seine eigene Beziehung mit den gesellschaftlichen Anforderungen zu vergleichen, werden wir sehr schnell merken, dass wir dem nicht gerecht werden können. Wir beschließen Entscheidungen, vor welchen gewarnt werden.

Oft sagt und unser Kopf etwas anderes als das Herz, deshalb ist es immer umso wichtiger bei einem selbst zu bleiben. Sei dir bewusst, dass du dir deine Beziehung kreierst, wie es für dich und deinem Partner gut anfühlt. Vertraue eurem Instinkt und Wünschen und lasse dich nicht von der Gesellschaft von etwas abbringen, nur weil sie dir Angst schürt.